Studienreise von Thomas Schubert zur Villa Kerylos

Dass die Côte d’Azur für Exklusivität steht, ist kein Geheimnis. Doch nur die wenigsten BesucherInnen verschlägt es an das Cap Ferrat mit seinen mächtigen Villengrundstücken inmitten subtropischer Gärten. Obwohl hier ein wahrer Geheimtipp verborgen ist – die Villa Kerylos.

Eine Villa ganz im Stil eines Hauses der griechischen Antike

Die Villa Kérylos in Beaulieu-sur-Mer zählt wohl zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Sie ist ein einmaliges Schaustück aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der französische Archäologe und Hellenist Théodore Reinach und seine Frau Fanny Kann ließen die Villa ganz im Stil eines Hauses der griechischen Antike errichten. Als Inspiration diente die Schönheit der Landschaft und die nahe gelegene, prunkvolle Villa Ephrussi mit ihren Themengärten samt Skulpturen und Wasserspielen, die im Besitz von Verwandten war.

Der Architekt Emmanuel Pontremoli sollte ein Gebäude errichten, das sich am Vorbild der in Delos errichteten Villen des Hellenismus orientierte, gleichzeitig aber jeden modernen Komfort aufweisen sollte. Entstanden ist ein Gebäude, dessen Innenhof mit wunderbaren Wandmalereien beeindruckt und innen nach antikem Vorbild eingerichtet ist. So sieht man etwa eine elegante Badeanlage sowie Ruhebetten, auf denen wie im alten Griechenland gespeist wurde.

Die Lage der Villa Kerylos bietet eine spektakuläre Aussicht übers Mittelmeer und lässt erahnen, wie Reich und Schön um die Jahrhunderwende gelebt haben. Reinach vermachte die Villa dem Institut de France, dem er als Mitglied angehörte. Seine Nachkommen bewohnten das Haus noch bis in die 1960er Jahre. 1966 wurde es als Monument historique unter Denkmalschutzgestellt. Heute dient es musealen Zwecken und steht für Besucher offen.

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