ALLGEMEINE FRAGEN ZU NATURSTEIN

 

Wenn Sie planen, in Ihrem Zuhause Naturstein einzusetzen, sollten Sie vor dem Kauf einige Dinge bedenken. Achten Sie bei der Wahl des Bodenbelags nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Qualität des Materials, den Pflegeaufwand und die Belastbarkeit.

Welche Vorteile hat Naturstein gegenüber keramischen Fliesen?

Naturstein ist im Gegensatz zu Keramik in seiner Zusammensetzung ein Unikat und besticht durch seine einzigartige Schönheit. Steinböden sind Stück für Stück unverwechselbare Unikate der Natur aus dem Steinbruch in Jahrmillionen gewachsen. Naturstein gewinnt sogar durch Alterung an Schönheit und sieht nach Jahren immer noch gut aus.

Woran erkennt man die Qualität von Steinböden?

Hochwertige Steinböden sind exakt rechtwinkelig und weisen eine scharfe Kante auf, eventuell mit einer Mikrofase, dadurch entsteht ein schmales Fugenbild. Die Schattierungen eines noblen Steinbodens ergeben ein harmonisches Gesamtbild. Extreme Farb- und Strukturausreißer werden bei der Produktion aussortiert.

Woran erkenne ich, dass ich über einen echten Steinboden gehe?

Allein am satten Klang der Schritte am verlegten Boden erkennt man einen echten Steinboden. Steinböden werden im Lauf der Jahrzehnte benützt, schmirgeln sich ab und bekommen dadurch eine charmante Patina. Steinböden werden seit Jahrhunderten in der heimischen Baukultur verwendet und überdauern Generationen und deren Trends.

Wie sieht es mit dem Schall bei der Begehung eines Steinbodens aus?

In einem großen, wenig möbliertem Raum kann es hallen. Der Stein kann in solchen Fällen auf einer Unterkonstruktion verlegt werden, welche die Schallübertragung mindert.

Braucht ein Steinboden im Innenbereich eine Fußheizung?

Steinböden in unseren klimatischen Zonen bedingen eine Fußbodenheizung, zumindest als Unterstützung der Raumheizung. So entsteht ein fußwarmer Belag. Der Vorteil einer Fußbodenheizung ist, dass man schon mit einer geringen Temperaturerhöhung einen großen Heizeffekt erzielt. Wenn der Estrich schon fertig ist, sollte sich die Stärke des Steinbodens zuzüglich Kleber in der frei verfügbaren Konstruktionshöhe ausgehen.

Welchen Einfluss hat die Beleuchtung auf die Auswahl des Steines?

Die Auswahl der Lichtfarbe (kaltes oder eher warmes Licht) und die Art und Menge der Lichtquelle haben Einfluss darauf, wie ein Steinboden im Innenbereich wirkt. Das betrifft auch die Himmelsrichtung, in die der Raum ausgerichtet ist. Nach Osten gelegene Zimmer bekommen eher ein kühleres Tageslicht, während Räume, die im Westen liegen, vom warmen Abendlicht profitieren.

Welche aktuellen Trends lassen sich in Bezug auf das Design von Steinfliesen feststellen?

Der Trend geht einerseits zu hellen Kalksteinböden mit dezenten, warmen, beigen Farbtönen, andererseits zu dunklen Sandstein- Travertin- und Schieferböden die eine Basis für eine helle Einrichtung schaffen. Auch in modernen Häusern des 21. Jahrhunderts werden antike Kalksteinböden mit leicht gerundeten Kanten eingesetzt um als Ausgleich zu viel Glas und hellen Wänden eine archaische Erdung zu bieten und ein angenehmes Wohngefühl aus zu strahlen.

Passen antike Natursteinböden zu moderner Architektur?

Auch in modernen Häusern des 21. Jahrhunderts werden antike Kalksteinböden mit leicht gerundeten Kanten eingesetzt um als Ausgleich zu viel Glas und hellen Wänden eine archaische Erdung zu bieten und ein angenehmes Wohngefühl aus zu strahlen.

Welcher Stein eignet sich als hinterleuchtetes Bild?

Es können alle transparenten, lichtdurchlässigen Steine wie Achat, Bergkristall, Onyx und Karneol verwendet werden. Als Lichtquelle eignet sich am besten LED.

In meinem Haus hängen viele Bilder an der Wand? Welcher Stein passt da am besten?

Für Räume mit vielen Bildern bietet sich ein neutraler, zurückhaltender Stein an. Sonst besteht die Gefahr, dass Bilder und Boden optisch miteinander konkurrieren.

Sollte Stein versiegelt werden? Welche Arten der Oberflächenbehandlung für Stein gibt es?

Nach der regelmäßigen Reinigung ist eine Imprägnierung des Steines durchaus sinnvoll, da sie neue Farbintensität und Schutz gegen Verschmutzungen schafft.

 

NATURSTEINBÖDEN IM INNENBEREICH

 

Welche Steinböden gibt es und welcher Stein ist für welchen Boden geeignet?

Hartkalkstein und Granit werden sehr gerne für Steinböden eingesetzt. Früher hat man meistens Kalksteinböden verlegt, weil man Granit ohne Strom nicht schneiden konnte. Und den gab es damals noch nicht. Daher findet man in historischer Bausubstanz hauptsächlich Kalksteinböden. Erst im 20. Jahrhundert – nachdem die Elektrizität aufgekommen war – sind dann Granitböden verlegt worden.

Was ist der Unterschied zwischen Kalkstein und Granit?

Kalkstein wirkt etwas heimeliger und angenehmer als ein Granitboden, der eher abweisend kühl wirken kann.

Böden aus Granit eignen sich besonders auf sehr strapazierten Flächen, wie zum Beispiel Bahnhöfen, Flughäfen oder auch Einkaufszentren. Man kann aber auch einen Kalksteinboden auf stärker benutzten Flächen verwenden. Dann sollte der Kalkstein allerdings nicht poliert, sondern geschliffen oder gebürstet werden. So fallen Kratzer und matte Stellen nicht auf, weil der Boden ja von vornherein matt ist. Durch die Abnutzung wird der Kalksteinboden immer matter und entwickelt dann mit der Zeit eine schöne Patina.

Wie sieht es mit der Behandlung von Granitböden aus? Sollen diese imprägniert werden?

Granitböden sind härter, werden mit der Zeit aber ein bisschen matter, weil auch weichere Anteile enthalten sind. Jedenfalls wird ein Granitboden auch imprägniert. Denn auch wenn er hart ist, hat er Poren und muss gegen Flecken geschützt werden.

Welche Steine werden im Innenbereich noch gerne als Fußböden verlegt?

Quarzit, der so hart ist wie Granit, aber optisch dem Marmor ähnelt, ist als Steinboden ebenfalls sehr beliebt. Und dann gibt es noch Schieferböden, die weich und entweder naturgespalten oder geschliffen sind. Naturspaltender Schiefer hat diese schöne raue Oberfläche, die mit der Zeit aber im stark benutzten Bereich etwas geglättet wird. Worauf man beim Schieferboden noch achten muss: Zu Beginn sieht man die hellen Kratzer sehr stark. Durch das Begehen und durch regelmäßiges Reinigen werden die hellen Kratzer aber schmutzig grau wie der Schiefer selbst, und fallen dann kaum mehr auf. Schwarzen Schiefer würde ich im öffentlich Bereich nicht empfehlen, weil er leicht staubig wird.

 

MARMORBÖDEN

 

Wie sieht die Abnützung beim Marmorboden aus?

Das kommt darauf an, ob der Marmor geschliffen oder poliert wurde. Ist ein Marmor oder Kalksteinboden geschliffen, sieht man die Abnützung nicht so stark. Ist er poliert, dann ist er erstens rutschig und zweitens entsteht durch die Benützung eine Gehstraße. Das heißt, in der Mitte wird er schneller matt und am weniger begangenen Rand sieht man, dass der Boden poliert wurde. Ist der Boden von vornherein matt (geschliffen oder gebürstet), gibt es zwar eine matte Oberfläche durch Flecken und durch das Begehen, aber der Boden wird im Laufe der Zeit wieder etwas geschmeidiger. Sehr schön kann man das in historischen Gebäuden sehen. Diese alten Böden werden durch Benützung und Abschmirgeln wieder schöner und bekommen eine sogenannte „Patina“.

Wie empfindlich ist polierter Marmor?

Polierter Marmor ist besonders empfindlich. Die Politur wird mechanisch aufgebracht und bringt diesen ganz besonderen Glanz. Jedoch kann die Oberfläche durch Säure oder Kratzer beschädigt werden.

Wie schützt man Marmorböden?

Es ist in jedem Fall wichtig, den Boden zu imprägnieren, um ihn vor Flecken zu schützen. Die Frequenz der Imprägnierung hängt von der Belastung ab. Im Privatbereich genügt es, den Marmorboden etwa alle 5 Jahre zu imprägnieren. Im öffentlichen Bereich oder in Geschäften mit hoher Benutzerfrequenz sollte der Boden halbjährlich behandelt werden.

Und wenn der Marmorboden in einem Restaurant liegt?

In einem Restaurant, wo auch viel auf den Boden geschüttet wird, wird die Pflege öfter durchgeführt werden müssen als in einem Büro. Pflege bedeutet in diesem Fall die Reinigung des Bodens, aber auch eine regelmäßige Auffrischung der Imprägnierung.

Wie sieht so eine Grundimprägnierung aus?

Für eine Grundimprägnierung muss der Boden vorab gründlich gereinigt werden und anschließend trocknen. Erst dann kann imprägniert werden. Die Imprägnierung dringt tief ein und verschließt die Poren, damit der Boden keinen Schmutz aufnimmt.  So ist er zum Beispiel vor Fettflecken geschützt.

Ist der Marmorboden damit vor Flecken jeder Art geschützt?

Gegen Säureflecken gibt es bei Marmor leider keine Imprägnierung. Die Imprägnierung dringt zwar in die Tiefe ein und verhindert das Eindringen von Schmutz. Sie verhindert aber nicht, dass die Säure den enthaltenen Kalk im Stein an der Oberfläche in „Salz“ umwandelt. Dieses Salz erzeugt dann matte Flecken. Eine Imprägnierung kann das etwas verzögern, aber nicht verhindern.

Was muss man bedenken, wenn man sich für einen schwarzen oder weißen Boden entscheidet?

Grundsätzlich sind schwarze und weiße Böden extrem schwer sauber zu halten. Wobei ein weißer, glänzender Boden noch leichter sauber zu halten ist als ein weißer, matter Boden. Auf dem matten Boden bleiben nämlich die Fußtritte sichtbar. Auch der Gummiabrieb von den Schuhen kann einen schönen Boden nachhaltig verschmutzen.

 

STEINBÖDEN IM AUSSENBEREICH

 

Welche Steinarten sind besonders gut geeignet?

Für den Außenbereich ist generell jedes Granitgestein sowie auch einige Serpentine, Travertine, Hartkalksteine geeignet.

Welche Steinböden werden besonders gerne im Außenbereich verlegt?

Im Außenbereich wird mittlerweile sehr oft Kalkstein verwendet. Kalksteine haben ein sehr breites Einsatzgebiet. Auch Sandsteine werden gerne verwendet. Allerdings haben diese manchmal das Problem, dass sie uneben sind. An den Stellen, wo Schatten oder wenig Wind ist, bleibt das Wasser dann stehen. Dort kann es dann zur Algenbildung kommen. Aber egal ob Kalkstein oder Sandstein: In jedem Fall sollte man darauf achten, dass das Wasser gut abfließen kann, also ausreichend Gefälle vorhanden ist

Sollte man Steinböden im Außenbereich auch imprägnieren?

Eine Imprägnierung verfestigt auch im Außenbereich den Stein und verhindert das Eindringen von Flecken. Allerdings spielt auch die Natur eine Rolle bei der Reinigung. Wichtig ist, dass der Bodenbelag eher rau und damit rutschhemmend ist. Das betrifft vor allem den Eingangsbereich. Auf der Terrasse, die ja meist hinter dem Haus liegt und in der warmen Jahreszeit genutzt wird, darf der Steinboden auch ein bisschen glatter und geschmeidiger sein.

 Welche Natursteine sind frostsicher?

Granitgestein, Serpentine, Travertine, Hartkalksteine und einige Marmorsorten sind frostsicher und finden daher im Außenbereich gerne Verwendung. Allerdings spielt nicht nur der Stein selbst, sondern auch die fachgerechte Verlegung bei der Lebensdauer des Steines eine Rolle.

 

DIE IMPRÄGNIERUNG VON NATURSTEIN

 

Welche Fehler können bei der Imprägnierung von Steinböden passieren?

Wenn man zu viel Imprägnierungsmittel verwendet, verbleibt eine Schicht an der Oberfläche. Wenn das Imprägnierungsmittel dann hart wird, bleibt es mit der Oberfläche fix verbunden und bildet eine schmierige Schicht. Hier muss man dann einen sehr starken Grundreiniger nehmen, um diese Schicht wieder wegzubekommen.

Wie mache ich es richtig?

Da Naturstein die Imprägnierung unterschiedlich „aufsaugt“, sollte man genau schauen, wo die Imprägnierung schon aufgenommen wurde. An manchen Stellen braucht der Stein dazu länger als an anderen Stellen. Dort, wo die Imprägnierung schon „steht“, muss sie weggenommen werden. Deswegen sollte man die Imprägnierung immer mit einem sauberen Tuch abziehen, bis keine Rückstände mehr an der Oberfläche zu sehen sind.

Kann man Steinböden auch abschleifen, so wie einen Holzboden?

Man kann Steinböden natürlich auch schleifen, etwa wenn sie ganz stark zerkratzt sind. Allerdings ist das eine sehr aufwendige Prozedur. Das Abschleifen wird mit Hilfe von Wasser gemacht. Beim Abschleifen entsteht Schlamm, der auch an die Wand spritzt, sodass man danach wieder Ausmalen muss.

Was passiert beim Abschleifen mit der Fuge?

Wenn man einen Steinboden nach dem Verlegen verfugt und den Fugenüberschuss abwäscht, ist die Fuge immer leicht vertieft. Beim Abschleifen des Bodens muss man darauf achten, dass ein Überschuss an Fugenmasse bleibt. Denn die Fuge sollte beim Abschleifen ganz plan werden.

Was ist grundsätzlich beim Verfugen zu beachten?

Die Fuge ist ein wichtiges Thema bei jedem Steinboden. Man muss bei der Verlegung darauf achten, dass man möglichst enge Fugen zusammenbringt. Laut Norm ist eine Fuge von 2 mm vorgesehen, die man nicht überschreiten sollte. Das hat auch mit der Reinigung des Bodens zu tun. Denn die zementöse Fuge ist beim Thema Sauberkeit eine Schwachstelle, die Schmutz stärker annimmt.

 

STEIN UND PARKETT

 

Stein und Parkett – wie passt das zusammen?

Echte Steinböden sind zeitlos, nicht der Mode unterworfen und passen als Naturprodukt hervorragend zu echten Holz-Parketten. Wenn neben dem Steinboden ein Parkett verlegt wird und der schon ausgesucht ist, dann sollte der Steinboden mit dem Parkett in einem harmonischen Kontrast abgestimmt werden.

In welchen Wohnbereichen empfehlen Sie Parkett, in welchen Stein?

Wir empfehlen in allen Bereichen einen Steinboden, die man direkt aus dem Außenbereich betreten kann. Ein Steinboden ist unempfindlich und pflegeleicht. Schmutz, der von außen hereingebracht wird, kann mit klarem Wasser rasch entfernt werden.

 

TECHNOSTEIN

 

Was unterscheidet den Technostein vom Naturstein?

Technostein ist ein extrem harter, künstlich hergestellter Stein aus Naturquarz und einem gewissen Anteil Kaolin. Er wird bei 1.200 Grad Celsius gesintert und ist zu 100% farb- und hitzebeständig.

Wie robust ist Technostein und welche Pflege benötigt er?

Ein Technostein ist abriebfest und außergewöhnlich widerstandsfähig. Außerdem ist er unempfindlich gegen Säure und Kratzer. Technostein hat keine Poren, deshalb kann Schmutz schwerer eindringen. Es ist vollkommen ausreichend, den Stein ab und zu mit Wasser zu reinigen.Denn Technostein ist rein und dicht genug, um selbst Bakterien abzuweisen.