
Naturstein im Winter
Frost und Naturstein
Ob ein Naturstein Eis und Frost übersteht, hängt prinzipiell von der Wasseraufnahmekapazität des Natursteins ab. Je mehr Wasser das Material aufnimmt, desto gefährdeter ist es bei Minusgraden. Gelangt viel Flüssigkeit in den Stein, dehnt sie sich beim Gefrieren aus und lässt Abplatzungen und Sprünge entstehen. Probleme gibt es also bei kalten Temperaturen nur, wenn sich Wasser im Naturstein befindet. Große Poren bei Naturstein sind allerdings nicht automatisch schlecht. Denn wenn der Naturstein die Flüssigkeit problemlos wieder abgeben kann, ist er trotzdem frostsicher. Damit das Wasser ausreichend abgegeben werden kann, ist zunächst die Wahl des Untergrunds entscheidend. Thomas Schubert, Geschäftsführer von SCHUBERT STONE, empfiehlt daher einen Unterboden aus Edelsplitt oder Edelsplittmörtel, damit Wasser in den Untergrund absickern kann, ohne sich zu stauen. Außerdem sollten Sie bei der Verlegung unbedingt auf ein Gefälle von 2 % achten, dadurch wird ein guter Wasserabfluss gewährleistet. Auf ebenen Flächen besteht die Gefahr, dass sich das Regen- oder Schmelzwasser staut. Bei fachgerechter Verlegung besteht kein Zweifel an der Frostfestigkeit.


Die Imprägnierung von Naturstein
Damit Naturstein auch einen harten Winter übersteht, ist die richtige Pflege ein wichtiger Faktor. Um die Steinoberfläche zu schützen, sollten die Steinplatten imprägniert werden. Die Imprägnierung dringt in den Stein ein, lässt dem Stein aber noch genug ,,Luft zum Atmen‘‘, das heißt der Wasseraustausch ist trotzdem möglich.
Streusalz und Naturstein
Um die eigenen Gehwege, Treppen und Terrassen bei Frost von Eis und Glätte freizuhalten, scheint Streusalz oft die naheliegendste Lösung. Allerdings rät Steinexperte Thomas Schubert davon ab, Naturstein mit Streusalz zu behandeln: „Die Salze können während der Frost-Tauwechsel-Zyklen die Oberfläche des Natursteins angreifen, was zu matten Stellen, Flecken und Verfärbungen führen kann“. Vorsicht ist vor allem bei Natursteinarten wie Kalkstein, Sandstein oder Travertin geboten. Granit, Basalt oder Quarzit sind zwar resistenter und halten Schnee und Eis durch ihre Steinstruktur ab. Laut Thomas Schubert ist bei Natursteinplatten bei frostigen Temperaturen generell auf Streusalz zu verzichten und ausschließlich mit Sand zu streuen. Großer Einsatz von Streusalz ist zudem schlecht für den Boden, für Pflanzen und schädigt das Grundwasser. Sand-Split-Gemische erfüllen den gleichen Zweck wie Tausalz, sie gewährleisten den Rutschwiderstand auf gefrorenem und vereistem Untergrund und beugen so Sturzunfällen vor.


Beratung für langanhaltende Freude
Wie Sie sehen – Naturstein ist nicht gleich Naturstein. Jeder Stein bringt seine eigene Farbe sowie auch Eigenschaften mit sich. Nicht jeder Naturstein ist für Terrasse, Außentreppe oder Gartengestaltung geeignet. Daher ist eine gute Planung und professionelle Verarbeitung Voraussetzung. Somit sollten Sie sich bereits vor dem Anlegen einer Außenfläche aus Naturstein genügend Zeit für eine kompetente und umfassende Beratung nehmen, um Fragen zu Frostsicherheit und Co. abzuklären.